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Demenz und Alzheimer
und deren Vorbeugung durch körperliches Training

Neue sportwissenschaftliche Studien bestätigen: Wer seine Muskulatur ertüchtigt, trainiert nicht nur für attraktive Körperformen. Er trainiert dann automatisch auch die Hirnzellen. Arbeitende Muskeln stellen nämlich bestimmte Botenstoffe her, die über den Blutstrom bis ins Gehirn transportiert werden und dort die vielfältige Arbeit unsere grauen Zellen unterstützen. Ja, deutlicher noch: Das Gehirn kann offenbar nur dann optimal arbeiten, wenn die Muskulatur regelmäßig trainiert wird (vgl. DER SPIEGEL, "Schnell im Kopf / Hirndoping aus den Muskeln / Neustart im Kopf", Ausgabe 32, 1. August 2015, 90 – 97).
Die Rückwirkungsbrücke zwischen Gehirn und Muskulatur
Für viele Menschen ist eine solche "Rückwirkungsbrücke" zwischen Gehirn und Muskulatur völlig neu. Schon durch ein kurzes "Alle-zwei-Tage-Training" wird nämlich auch die Gehirnleistung gefördert (mens sana in corpore sano – im gesunden Körper ein gesunder Geist). Tatsächlich bewirkt das biologisch begründete Krafttraining mehr als jedes Ausdauertraining eine Steigerung der bioelektrischen Hirnaktivität und der Trophik (Ernährungszustand, Wachstum) der Hirnzellen (vgl. Professoren Kiselkova / Dobrev: Der Einfluss von Kraftübungen auf die bioelektrische Hirnaktivität, Väpr. fiz. Kult.13 (1968), 688-691, auch in Sportbiologie 9, 299, 2004).
Kurzes Training - lange Wirkungen
Auch die Professoren Herholz und Hollmann erforschten, dass die Durchblutung des Gehirns umso besser ist, je mehr sich körperliche Übungen dem Krafttraining nähern und die beteiligten Muskeln Botenstoffe über die Blutbahn aussenden. Bei muskulären Belastungen mit 25 Watt Widerstand (Ausdauersport, z.B. Laufen oder leichte Fahrrad-Ergometer-Belastung) ergab sich für das Gehirn eine Durchblutungserhöhung von 15 %. Bei 100 Watt Widerstand (Krafttrainingsabläufe) lag die Durchblutungserhöhung jedoch bei bis zu 40 % (vgl. Kiselkova / Dobrev auch in Weineck, Sportbiologie 10, 2010, 76). Dazu noch die wissenschaftliche Ergänzung: "Die besser versorgten Gebiete erstrecken sich über die gesamte Großhirnrinde".
Im Jahre 2015 eine weitere Erkenntnis
Der Neurowissenschaftler Professor Dr. med. Stefan Schneider an der Deutschen Sporthochschule Köln stellte fest, dass durch Bewegungs- und Trainingsmangel nicht nur Herz und Kreislauf erkranken können, sondern dass sich auch Dickleibigkeit und Diabetes einstellen.
Auch der Mediziner Gerd Kempermann vom Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (Dresden) bestätigt, dass ein Training der Muskulatur mehr für das Gehirn einbringt als jemand, "der den ganzen Tag im Sessel sitzt und angestrengt nachdenkt".
Wieder andere wissenschaftliche Experimente zeigen, dass man sogar dem normalen Hirnschwund im Alter mit körperlicher Aktivität entgegenwirken kann. An den Einwohnern von Industriestaaten stellte man fest, dass die Hirnrinde (Cortex) zwischen dem 30. und 90. Lebensjahr um etwa 15 Prozent schrumpft. Das Hirngebiet für Gedächtnis und Lernen (Hippocampus) verliert jedes Jahr bis zu zwei Prozent Volumen. Zellfortsätze bilden sich zurück und die Zahl der Nervenzellen nimmt ab. Und dennoch kann man erleben, wie körperliches Training das Denkorgan wieder aufbaut. Wie das geschieht, erklärt der nächste Absatz:
Was die Aktivierung der Muskulatur für das Gehirn erreichen kann
Der Einfluss der Muskeln auf das Gehirn ist sehr erheblich. Das ist für die meisten Menschen aber unbekannt oder unglaublich. Der Hippocampus aber ist der Arbeitsspeicher unseres Gehirns. Er ist die Schaltstelle zwischen dem Kurz- und Langzeitgedächtnis. Er ist einer der wenigen Bereiche im Gehirn, in dem ein Leben lang neue Nervenzellen gebildet werden können.
Durch körperliches, kraftbezogenes Training wurde das Volumen des Hippocampus innerhalb eines Versuchsjahres von weiteren Verlusten befreit und stattdessen auf 2 % Wachstum gebracht. Dieser Doppelerfolg entspricht einer regelrechten biologischen Verjüngung. Kein Wunder: Es entstehen dabei auch noch vermehrt neue Blutgefäße und zusätzliche Nervenzellen im Gehirn. Dazu werden Neurotransmitter (biochemische Botenstoffe) vermehrt in die Blutbahn ausgeschüttet. Darunter auch regelrechte "Glückshormone" (Endorphine). Die Nervenzellen stellen untereinander aber auch neue Verbindungen her. Durch all das werden Informationen schneller verarbeitet. Das Gedächtnis arbeitet schneller und besser. Und es stellt sich eine hervorragende Stimmung ein. Studenten lernen durch ein solches Training um 20 % schneller oder müheloser. Bei Jugendlichen (Training dieser Art schon ab 14 empfehlenswert) kommt es zu besseren Schulnoten.
Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie fand in veröffentlichten Studien Beweise dafür, dass regelmäßiges körperliches Training für das Gehirn wie eine Frischzellenkur wirkt. Selbst bei älteren Menschen erhöht sich durch das Training die Chance, eine Demenz zu vermeiden, um 37 %. Und die Chancen, Einschränkungen der Gehirnleistungen zu vermeiden, steigen auf 46 %. Mit einem Start im mittleren Alter von 40 bis 65 Jahren erwirkt Training sogar ein um 60 % geringeres Risiko, an Alzheimer zu erkranken. Je früher das Training beginnt, umso besser scheint sich ein kraftbezogenes Training auszuwirken (siehe Headline oben: Kurzes Training - lange Wirkungen).
Training auf Kraft ist sogar das einzige wissenschaftlich bestätigte Anti-Aging
In jedem Alter lassen sich Körper, Figur und innere Organe optimieren und biologisch verjüngen. Die Professoren Hollmann und Mägerlein (Sportwissenschaft und Sportmedizin) verkünden als Lehrsatz:
"Die bis heute einzige wissenschaftlich gesicherte Methode, den älter werdenden Menschen biologisch jünger zu erhalten als es seinem chronologischen Alter entspricht, ist körperliches Training" (vgl. Weineck, Sportbiologie10, 2010, 549) auch für das folgende Zitat: "Auch 70- oder 80-Jährige haben schon nach einigen Wochen Training eine organische Leistungsfähigkeit wieder erlangt, die den Durchschnittswerten von 20 Jahre jüngeren Personen entspricht. Es gelingt durch geeignetes körperliches Training gewissermaßen, 20 Jahre lang 40 zu bleiben" (vgl. Professor mult. Dr. med. Wildor Hollmann, em. Ordinarius für Kardiologie und Sportmedizin, Sporthochschule Köln).
Auch wer ein Alter von 50, 60 oder 80plus hat, kann durch ein lebensbegleitendes, überschwelliges Training seiner Muskulatur ein völlig freies Gefäßsystem haben und weit entfernt sein von "altersgemäßer" Demenz oder Arteriosklerose. Dazu genügen 25 Minuten intensive Muskelbetätigung. Und das nur an jedem zweiten Tag. Sogar Venen und Arterien, die auf diese Art gleich mit gefordert werden, haben auch im höheren Alter noch sportliche Durchmesser und jugendliche Elastizitätsgrade. Und wer erst spät damit anfängt, kann immer noch ganze Alterungsprozesse in das genaue Gegenteil wenden.
Die trainingsgerechten Blutgefäße halten auch die Halsschlagadern gut durchlässig. Das Gehirn kann somit gut mit Blut, Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden und zeigt gesunde Leistungen.
Das Trainingssystem, das all diese Vorteile möglich macht, findet man in keinem Fitness-Studio. Man kann es aber bei sich haben und zu Hause oder unterwegs damit trainieren. Es ist eine sog. Isokinator-Trainingsmaschine. Das handliche Gerät ist dennoch sehr mobil, passt in die Hosentasche und hat 20 Jahre Haltbarkeits-Garantie. Und es bietet Übungen, die mit den größten Trainingsmaschinen im Fitness-Studio nicht möglich sind. Mehr dazu hier: Muskeln und Krafttraining mit dem Isokinator schärfen den Verstand!
Literatur
G. Kempermann G: Körperliche Aktivität und Hirnfunktion. Internist 2012; 53: 698-704. Aktuelle Neurologie 2012; 39: 276-291. C.D. Reimers, I. Reuter, B. Tettenborn, A. Broocks, N.Thürauf, N. Mewe, G. Knapp (Hrsg.): Prävention und Therapie neurologischer und psychischer Erkrankungen durch körperliche Aktivität und Sport. Elsevier, München.